Entgeltregelung bei Überweisung ins Ausland erklärt

Geld By Francesca Gerardis Jul 12, 2022

Mit internationalen Geldtransfers können Sie Ihre Lieben finanziell unterstützen – oder Ihnen eine schöne Überraschung bereiten. Vergewissern Sie sich, dass Sie alle Entgeltregelungen bei Auslandsüberweisungen, die einhergehenden Gebühren und Vorschriften verstehen, bevor Sie mit dem Geldtransfer beginnen.

Eine Reihe internationaler Entgeltregelungen wurde geschaffen, um den Prozess zu vereinfachen. Sie nennen sich OUR, BEN und SHARE (oder SHA) und geben an, wer für die Zahlung jeglicher Überweisungsgebühren verantwortlich ist.

Lesen Sie in unserem Artikel, was sich hinter den einzelnen Entgeltregelungen bei Auslandsüberweisungen verbirgt und welche Option auf Sie zutrifft, wenn Sie Geld über eine Bank ins Ausland senden. Wir beleuchten die Überweisungsgebührenregelungen von SHA, OUR und BEN im Detail.

 

In diesem Artikel

 

Was bedeutet die Entgeltregelung bei Auslandsüberweisungen?

Wenn Sie über Ihre Bank Geld ins Ausland schicken, können verschiedene Überweisungsgebühren anfallen. Um Verwirrung zu vermeiden und sicherzustellen, dass jeder weiß, wo die Verantwortung liegt, wurden drei Arten der Entgeltregelung bei Auslandsüberweisungen eingeführt.

Die Bezeichnungen – OUR, BEN und SHARE – mögen kompliziert klingen, aber sie weisen lediglich daraufhin, ob die Überweisungsgebühren von Ihnen oder dem Empfänger bezahlt werden.

Je nach Bank haben Sie die Möglichkeit zwischen den Entgeltregelungen SHA, OUR und BEN zu wählen. Ihre Wahl wirkt sich auf den endgültigen Geldbetrag aus, der Ihrem Empfänger zur Verfügung gestellt wird.

 

Drei Arten der Entgeltregelungen: OUR, BEN, SHARE

OUR, BEN und SHARE sind die drei wichtigsten Entgeltregelungen für Auslandsüberweisungen, die Sie beachten sollten, wenn Sie Geld ins Ausland senden. Ihre Bank kann Ihnen die Wahl der bevorzugten Methode überlassen oder wählt diese automatisch aus. Wir schauen uns an, worin sich die einzelnen Varianten unterscheiden.

 

OUR

Bei der OUR-Option trägt der Absender alle Überweisungsgebühren für eine bestimmte Geldüberweisung. Damit sind in der Regel alle Gebühren Ihrer eigenen Bank, der vermittelnden Bank sowie der Bank des Empfängers gemeint. Dem Absender sind alle Zusatzkosten im Voraus bekannt.

 

BEN

Bei dieser Regelung muss der Begünstigte, der das Geld erhält, alle Überweisungsgebühren bezahlen. Diese Kosten können den Betrag, den er erhält, schmälern. Es besteht keine Garantie, dass der ursprünglich überwiesene Betrag als exakte Summe auf dem Empfängerkonto eingeht.

BEN kann jedoch eine Option für Geldgeschenke sein, bei denen der Empfänger den Betrag nicht genau beziffern muss.

 

SHARE

Bei SHARE (oder SHA) werden die internationalen Überweisungsgebühren zwischen dem Sender und dem Empfänger geteilt. Sie zahlen die Kosten für den Geldversand über Ihre Bank, während der Empfänger die Gebühren für den Erhalt des Geldes übernimmt.

Banken verwenden häufig SHARE als Standardoption. Erkundigen Sie sich im Vorfeld, ob zusätzlich OUR oder BEN verfügbar ist.

 

Entgeltregelungen in der EU und im nicht-europäischen Raum

Die Höhe der Entgeltregelung bei Auslandsüberweisungen hängt oft vom Zielland ab. So können beispielsweise Geldüberweisungen aus Deutschland in ein Land der Europäischen Union (EU) oder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) anders ablaufen als Überweisungen in Länder, die weiter weg sind.

 

Geldüberweisung innerhalb der EU und EWR

Laut Gesetz gilt die SHARE-Verordnung im Allgemeinen für Geldüberweisungen innerhalb der EU sowie in den EWR-Ländern Island, Liechtenstein und Norwegen. Da diese Länder jedoch alle dem einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum (SEPA) angehören, sind Geldüberweisungen zwischen ihnen gebührenfrei.

Das von den europäischen Banken unterstützte SEPA-Verfahren zielt darauf ab, grenzüberschreitende Geldüberweisungen so effizient und unkompliziert wie inländische Geldüberweisungen zu tätigen. Hierbei gilt: Für alle SEPA-Mitglieder gelten die gleichen Standards, Geldüberweisungen sind in der Regel kostenfrei. Diese Regelung gilt, wenn beim Geldtransfer ausschließlich Banken aus der EU oder dem EWR beteiligt sind.

 

Geldtransfer außerhalb Europas

Länder außerhalb Europas nehmen nicht am SEPA teil. Somit verlangen Banken Überweisungsgebühren, wenn Sie Geld in diese Länder schicken. Dadurch stehen Ihnen jedoch mehr Möglichkeiten für den Kostenträger dieser Überweisungsgebühren zur Verfügung.

Zum einen gibt es keine Verpflichtung, SHARE zu verwenden. Stattdessen können Sie alle drei Entgeltregelungen bei Auslandsüberweisungen in Anspruch nehmen, wenn Sie Geld in Länder außerhalb der EU und des EWR senden. Für welche Option Sie sich entscheiden, hängt vom Angebot Ihrer Bank und Ihren persönlichen Vorlieben ab.

OUR wird häufig von Personen gewählt, die bestimmte Geldbeträge an Angehörige senden oder bestimmte Zahlungen leisten müssen. Es garantiert, dass der gesendete Betrag in voller Summe ankommt. Bei BEN und SHARE können die Überweisungsgebühren auf Seiten des Empfängers den Betrag reduzieren, den er erhält.

 

Wie kann ich die Gebühren der Entgeltregelung bei Auslandsüberweisungen vermeiden?

Ob OUR, BEN oder SHARE: Wenn Sie Geld von Ihrer Bank auf ein Konto in einem anderen Land überweisen, müssen Sie die Gebühren der Entgeltregelung bei Auslandsüberweisungen ausnahmslos akzeptieren.

Es gibt jedoch eine gute Nachricht: Sie können Gebühren möglicherweise umgehen, indem Sie eine andere Überweisungsmethode wählen. Bei spezialisierten Geldtransferdiensten werden Sie beispielsweise in der Regel nicht aufgefordert, zwischen OUR, BEN und SHARE zu wählen. Stattdessen werden Sie vor Absenden der Überweisung über alle Kosten und den genauen Betrag informiert, den der Empfänger erhält.

Bei Anbietern wie Western Union können Sie die Überweisungsgebühren1 und Wechselkurse im Voraus überprüfen. Vergleichen Sie Preise und planen Sie etwaige Gebühren sorgfältig ein.

Ob persönlich oder online: Es ist einfach, verschiedene Sende- und Empfangsoptionen auszuwählen und die anfallenden Überweisungsgebühren1 zu überprüfen. Auch der Empfangsbetrag ist festgeschrieben, sobald Sie bezahlen. Auf diese Weise haben Ihre Angehörigen die Gewissheit, dass der Betrag auf dem Weg ist.

Beachten Sie, dass Geldtransferdienste nicht für jedes Land infrage kommen. Wenn Sie sich die Entgeltregelung von OUR, BEN und SHARE in Erinnerung rufen, sind Sie jedoch auf alle Eventualitäten vorbereitet.

 

FAQs und Leitfäden

 

1 Western Union verdient auch an den Wechselkursen. Vergleichen Sie bei der Wahl eines Geldtransferanbieters sorgfältig sowohl die Transfergebühren als auch die Wechselkurse. Gebühren, Wechselkurse und Steuern können je nach Marke, Kanal und Standort basierend auf einer Vielzahl von Faktoren variieren. Gebühren und Wechselkurse sind fristlosen Änderungen vorbehalten.