EU-Geldtransferverordnung erklärt

Unkategorisiert By Francesca Gerardis Jul 11, 2022

Die Geldtransferverordnung spielt eine entscheidende Rolle im europäischen Finanzsektor. Sie hilft dabei, Gelder zu kontrollieren, die Menschen zwischen verschiedenen Ländern und Banken senden.

Ganz gleich, ob Sie Geld als Geschenk an einen geliebten Menschen überweisen, eine Rechnung bezahlen oder einfach Geld zwischen Ihren eigenen Bankkonten verschieben möchten – die Verordnung trägt dazu bei, dass der Ablauf so reibungslos wie möglich ist.

Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie die Geldtransferverordnung in der Europäischen Union (EU) funktioniert und was sie erreichen soll. Dazu gehört auch ihre wichtige Rolle bei der Unterstützung der Geldwäscheprävention. Mit Western Union erfahren Sie alles, was Sie wissen sollten.

 

In diesem Artikel

 

Was ist die EU-Geldtransferverordnung?

Die EU hat in den letzten Jahren eine Reihe von Richtlinien beschlossen, um ihre Bemühungen zur Geldwäscheprävention zu verstärken und zum Schutz internationaler Zahlungen beizutragen. Die jüngste ist die 6. EU-Geldwäscherichtlinie aus dem Jahr 2021. Ihr Ziel ist es, ein Geldwäschevergehen genau zu definieren.

Es gibt auch eine spezielle EU-Geldtransferverordnung, die Betrüger und Terroristen aufspüren soll, wenn Gelder von einem Ort zum anderen transferiert werden. Offiziell als „Funds-Transfer-Regulation” (Überweisungsverordnung) bekannt, sind europäische Geldsender und Zahlungsdienste verpflichtet, sich an diese Verordnung zu halten.

 

Wozu dient die EU-Funds-Transfer-Regulation?

Die EU-Funds-Transfer-Regulation verlangt, dass Geldsender bestimmte Informationen angeben, wenn Gelder elektronisch an einen anderen Anbieter gesendet werden.

Durch die Angabe dieser wichtigen Informationen wird es deutlich einfacher, eine Geldüberweisung zu verfolgen, falls der Verdacht auf illegale Aktivitäten besteht.

 

Welche Informationen müssen angegeben werden?

Unabhängig von der Währung müssen Geldsender sicherstellen, dass bei jeder ihrer getätigten Geldüberweisung bestimmte Informationen angegeben werden.

Für den Zahler (Person, die das Geld sendet) gehören dazu:

  • vollständiger Name
  • Adresse und PLZ
  • Kontonummer oder ein eindeutiger Code, der zurückverfolgt werden kann
  • Geburtsdatum/-ort, eine nationale Ausweisnummer oder eine Kundenidentifikationsnummer – falls seine Adresse nicht verfügbar ist

Für den Zahlungsempfänger (die Person, die das Geld erhält) sind folgende Informationen erforderlich:

  • vollständiger Name
  • eindeutige Kontonummer oder Code, der bei Bedarf zurückverfolgt werden kann

 

Welche weiteren Vorgaben gibt es?

In einigen Fällen müssen Geldsender überprüfen, ob die ihnen übermittelten Informationen korrekt sind. Angaben zum Zahler und Zahlungsempfänger müssen verifiziert werden, wenn:

  • der Geldtransfer einen Wert von 1.000 EUR oder mehr hat
  • die Finanzierung des Geldtransfers durch Bargeld oder anonymes E-Geld unterstützt wurde

Anbieter können eine Reihe offizieller Dokumente verwenden, um die Richtigkeit von Personenangaben zu bestätigen, darunter:

  • Pässe
  • Führerscheine
  • Regierungsdokumente

 

Wer ist für die Geldwäscheprävention verantwortlich?

Die EU-Funds-Transfer-Regulation legt Anbietern von Geldüberweisungen die Pflicht auf, gegen Terrorismusfinanzierung und Geldwäsche vorzugehen. Diese Regelung umfasst die meisten Geldüberweisungen zwischen zwei Bankkonten, Bar- und Scheckzahlungen sowie Debit- oder Kreditkartenzahlungen.

Doch die Verantwortung geht noch weiter. Das große Rahmenkonzept der EU zur Geldwäschebekämpfung sieht auch vor, dass die folgenden Organisationen ihren Beitrag leisten:

  • Banken
  • Finanzdienstleistungsunternehmen
  • Buchhalter und externe Wirtschaftsprüfer
  • Anwaltskanzleien
  • Immobilienmakler
  • Steuerberater
  • Warenhändler

 

Welche Verantwortung haben diese Organisationen?

Organisationen wenden eine Reihe von Maßnahmen an, um ihrer Verantwortung zur Geldwäscheprävention nachzukommen. Dazu gehören:

  • Regelmäßige Kundenkontrollen. Die Überprüfung von Informationen neuer und bestehender Kunden kann verdächtige Aktivitäten aufdecken. Dieser Prozess wird als „Customer Due Diligence” (Kunden-Sorgfaltspflicht) bezeichnet.
  • Aufstellen von Regeln zur Geldwäscheprävention. So werden Verfahren und Pläne an einem einzigen Ort klar definiert.
  • Führen effektiver Aufzeichnungen. Stellen Sie sicher, dass alle Kundendaten sorgfältig gespeichert werden, damit diese leicht nachgesehen werden können.
  • Beauftragung eines Geldwäschebeauftragten. Ein Experte kann dabei helfen, jeden Prozess und jedes interne Fehlverhalten im Auge zu behalten.

Welche Strafen sind vorgesehen?

Organisationen, die ihre Pflichten zur Geldwäscheprävention nicht erfüllen, müssen mit hohen Geldstrafen rechnen. Die Folgen können auch für den Ruf eines Unternehmens weitreichend sein, da Verstöße das Vertrauen der Kunden beeinträchtigen können.

 

Wie verhindert man Geldwäsche?

Geldwäscher verwenden eine Reihe von Tricks, um ihr „schmutziges“ Geld zu waschen. Sinn und Zweck dabei ist, Geld aus kriminellen Quellen – etwa aus dem Drogenhandel – so aussehen zu lassen, als sei es legal verdient worden.

 

Es ist immer wichtig, den Behörden verdächtige Aktivitäten zu melden, um Geldwäscher zur Rechenschaft zu ziehen. Achten Sie darauf, dass Sie nicht versehentlich selbst zum Geldkurier werden, indem Sie unwissentlich schmutziges Geld im Auftrag anderer transportieren oder waschen.

Die folgenden Tipps können bei der Geldwäscheprävention helfen:

  • Überprüfen Sie die Identität von Personen, die Ihnen Geld senden. Hat jemanden angeboten, Sie zu bezahlen, Geld auf ein anderes Konto zu überweisen? Was nach schnell verdientem Geld klingt, könnte Sie in die illegale Welt der Geldkuriere ziehen. Werden Sie nicht der Mittelmann in einer kriminellen Verschwörung – überprüfen Sie immer die Legitimität von Personen, die Ihnen Geld senden.
  • Stellen Sie Nachforschungen an. Erhalten Sie für kleine Aufgaben und Gefälligkeiten unangemessen hohe Summen auf Ihrem Konto? Nach ein wenig Recherche stellen Sie möglicherweise fest, dass das Geld durch illegale Aktivitäten verdient wird.
  • Reagieren Sie nicht auf Social-Media-Anfragen. Soziale Netzwerke haben alle Personen zugänglicher und sofort erreichbar gemacht. Seien Sie wachsam, wenn Sie aus heiterem Himmel eine Nachricht erhalten, die zu gut klingt, um wahr zu sein.
  • Achten Sie auf verdächtige Formulierungen. Bei Formulierungen wie „zusätzliches Einkommen“ und „Provision“ sollten Sie genauer hinsehen.

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Ressourcen und Regierungsseiten

Besuchen Sie diese Seiten, um über die aktuelle Geldtransferverordnung und Änderungen der Geldwäscherichtlinie auf dem Laufenden zu bleiben:

  • Europol – Erfahren Sie mehr über Geldkuriere und die möglichen Warnzeichen.
  • EU-Kommission – Informationen zu den neuesten EU-Richtlinien.
  • BaFin – Informationen zu den Maßnahmen zur Geldwäscheprävention.

 

FAQs und Guides